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Hafen, Kräne, Sensationen!

Wie geht ein Kamel durchs Nadelöhr? Gar nicht. Wie transportiert man 4 riesige Windkraftanlagen durch unseren Norden? Über den Hafen Dagebüll, ist doch klar! Das Unternehmen Senvion, einer der weltweit führenden Hersteller von Windenergieanlagen im On- und Offshore-Bereich, stand vor dieser großen Herausforderung. Von Cuxhaven aus musste die große und schwere Ladung nach Jardelund und Wanderup transportiert werden. Über die Autobahnen so gut wie unmöglich, da die Brücken zu niedrig oder wegen Bauarbeiten gesperrt waren. Man entschied sich für den Seeweg und den Hafen Dagebüll als idealen Umschlagplatz für den Weitertransport auf der Straße. Die riesigen Einzelteile wurden auf Pontons verladen und machten sich auf die Reise nach Dagebüll. Das Abenteuer konnte beginnen.

Wenn die Gondeln Power haben.

Wie ein Lauffeuer sprach sich herum, was da ab Mai 2014 im Hafen Dagebüll passierte. Und die Schaulustigen kamen in Massen und voll auf ihre Kosten. „Eigentlich hätten wir noch Eintritt nehmen können", scherzt der Hafenmeister Timo Kiekow. „Aber das große Interesse der Öffentlichkeit war natürlich eine tolle Werbung für unseren Hafen und die Gemeinde Dagebüll."

Spektakulär war schon der große 1000-Tonnen-Spezialkran, der zunächst auf der Hafenmole aus vielen Einzelteilen zusammengesetzt wurde. Ohne ihn hätte man die großen und schweren Teile nicht von den Pontons auf Land heben können. Alleine eine Gondel (an der die Nabe für die Flügel befestigt ist und in der die komplette Antriebstechnik des Windrades steckt) wiegt 160 Tonnen und ist so groß wie ein Haus. Spezial-Zugmaschinen mit 21-achsigen und lenkbaren Tiefladern rückten an, um die große und kostbare Fracht sicher vom Hafen zu ihrem Bestimmungsort zu bringen. Für den reibungslosen Ablauf mussten Kreisverkehre planiert und Straßenlaternen um- oder ganz abgebaut werden. Der Weitertransport auf der Straße war nur nachts und mit einem hohen Polizeiaufgebot möglich. Heute verrichten die Windkraftanlagen ihren Dienst in den großen Windparks. Und träumen vielleicht selbst noch von der schönen Seereise nach Dagebüll.

Ein logistisches Meisterstück.

Die Transportarbeiten erstreckten sich über knapp 3 Monate – mitten im Sommer, also in der Hauptsaison für den Hafen. War da nicht das absolute Chaos vorprogrammiert? „Wir wussten ja, was auf uns zukommt, und konnten diesen Schwerlasttransport eingehend vorbereiten", sagt Hafenmeister Timo Kiekow. „Alle beteiligten Firmen haben perfekt zusammengearbeitet", ergänzt Norbert Gades, Geschäftsführer der Hafengesellschaft Dagebüll. Während auf der einen Seite die Spezial-Lkw Stück für Stück die Teile der Windkraftanlagen aus dem Hafen gebracht haben, konnten die Reisenden auf der anderen Seite den Fährhafen ohne große Probleme erreichen und verlassen. Dies war bereits das zweite Mal, dass der Hafen Dagebüll für einen solchen Schwerlasttransport genutzt wurde. „Wir freuen uns schon auf die nächste Herausforderung" sagt der Hafenmeister selbstbewusst. Und wir sind sicher: auch das wird wieder ein logistisches Meisterstück.